Küchenmeister, Rainer, (1926 – 2010)

Werk: Ohne Titel, Mischtechnik auf leichtem Karton. 39,5 x 27cm

 

Zum Werk:

Die Arbeiten von Küchenmeister haben sehr oft einen starken erotischen und eindeutig sexuellen Hintergrund. Ein Kunst-Kritiker sah das so: „Eher aus der inneren Imagi­na­tion als aus der Erfahrung äußerer Wirklich­keit geboren, treten seine freien Figura­tio­nen als isolierte Phanta­sie­we­sen mit anthro­po­mor­phem Charakter in Erschei­nung. Körper­frag­mente und vieldeu­tige erotische Symbole, abstrakte und gegen­ständ­li­che Elemente, organi­sche und vegetabile Formen verbinden sich in seinen Bildern zu einer gleicher­ma­ßen fremd­ar­ti­gen wie faszi­nie­ren­den Einheit.“

Zum Leben des Künstlers:

Die Jugend des Künstlers wurde durch Angst und Tod bestimmt. Sein Vater wurde als Mitglied der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ in Berlin ermordet, seine Mutter starb bei einem Bombenangriff. Die Nationalsozialisten steckte den damals 15 Jährigem in ein Jugend-Konzentrationslager, danach musste er in einer „Bewährungseinheit“ an die Ostfront und geriet in russische Gefangenschaft.

Nach dem Krieg  studierte von 1946 bis 1947 an der Meisterschule für das deutsche Handwerk in Bielefeld, danach  bis 1950 an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Küchenmeister lebte lange Zeit in Paris und in der Normandie.

Er feierte seinen internationalen Durchbruch auf der Documenta III – 1964 – in Kassel. In Deutschland lehrte Rainer Küchenmeister bis 1993 als Professor an der Kunstakademie Karlsruhe.