Saura, Antonio

Bei diesen 8 Arbeiten (oben) macht sich Saura über die Porno-Industrie lustig

Antonio Saura (1930 bis 1998)

 

Antonio Saura wurde 1930 im spanischen Huesca geboren. Im Alter von 17 Jahren begann er mit Schreiben und Malen. Seine künstlerischen Anregungen suchte er anfangs bei Hans Arp und Yves Tanguy. Doch dann entwickelte er schnell seinen eigenen Stil,  seine Arbeiten waren eine surrealistische Traumwelt – vorwiegend mit imaginären Landschaften. 1952 ging er zum ersten Mal nach Paris und kehrte schon zwei Jahre später in die Stadt zurück. Paris war seine erste künstlerische Heimat. Er lernte Benjamin Pérez  kennen und verkehrte eine Zeit im Kreis der Surrealisten, den er jedoch mit seinem Malerfreund Simon Hantai bald wieder verließ. Antonio Laura wechselte in seinen Arbeiten zur einem radikal abstrakten farbigen Stil.

Die Fläche der Leinwand bearbeitete er häufig in unterschiedlichen Werkmethoden, die er immer weiter entwickelte. So entstanden die ersten Formen, die weiblicher Körper oder menschliche Köpfe darstellten – gewagt, provokativ aber auch humorvoll. Ab 1956 begann Saura mit seinen umfangreichen Werkreihen Damen, Akte, Selbstbildnisse, Schweißtücher, Kreuzigungen, die er auf Leinwand oder auf Papier malte.

Im Jahr 1957 gründete er mit anderen Künstlern in Madrid die Gruppe „El Paso“, die er bis zur Auflösung 1960 leitet.  Dabei lernte er den französischen Kunstkritiker und -sammler Tapie kennen. Seine erste Einzelausstellung wurde bei Rodolphe Stadler in Paris gezeigt, bei dem er von da an zeitlebens regelmäßig ausstellte. Der Galerist machte ihn mit Otto von Loo in München und mit Pierre Matise in New York bekannt. Kunstkritiker schreiben: „Ab dieser Zeit beschränkte sich Sauras Farbpalette auf Schwarz, Grau und Braun. Aufgrund seines ganz eigenen Stils blieb er unabhängig von den künstlerischen Bewegungen und Tendenzen seiner Generation. Sein Schaffen ist als Fortführung von Velazquez und Goya zu sehen.“

Ab 1959 entstand ein umfangreiches grafischer Arbeiten, darunter originelle Illustrationen zu  Don Quijote und Kafkas Tagebücher, um nur zwei von vielen zu nennen.  Ab 1967 lebte Saura er ausschließlich in Paris. Er engagierte sich im Widerstand gegen das Franco Regime und nahm an zahlreichen Diskussionen  zu Fragen der Politik, der Ästhetik oder des künstlerischen Schaffens teil. Thematik und Bilderfindung wurden von da an reichhaltiger. Von 1983 bis zu seinem frühzeitigen Tod nahm er seine Themen und Figuren wieder auf und entwickelte diese zu einem umfangreichen Werk. Antonio Saura starb 1998 in Cuenca.

Ere stellte aus:

  • 1959:documenta II, Kassel
  • 1964:documenta III, Kassel
  • 1963: Palais des Beaux-Arts, Brüssel
  • 1964: documenta III Kassel, Stedelijk Museum, Amsterdam
  • 1966: Institute for Contemporary Art, London
  • 1974: M-11, Sevilla (Spanien)
  • 1977:documenta 6, Kassel
  • 1979: Stedelijk Museum Amsterdam
  • 1981: Caja de la Inmaculada, Saragossa (Spanien)
  • 1986: Neue Galerie, Aachen (heute Ludwig Forum für Internationale Kunst)
  • 1989: Musée d’art et d’histoire, Genf
  • 1994 Museum für Moderne Kunst, Lugano
  • 2002: Musée d’Art Moderne et Contemporain, Straßburg
  • 2003: National Museum Krakau (Polen)
  • 2012/13: Retrospektive im Museum Wiesbaden

Seine Preise:

  • 1960 Guggenheim-Preis New York
  • 1979 Preis der Ersten Europäischen Grafikbiennale, Heidelberg
  • 1982 Goldmedaille für Bildende Kunst des Spanischen Staates
  • 1995 Großer Kunstpreis der Stadt Paris (Frankreich)