Werk: Ohne Titel, Mischtechnik auf leichtem Karton. 39,5 x 27cm
Zum Werk:
Die Arbeiten von Küchenmeister haben sehr oft einen starken erotischen und eindeutig sexuellen Hintergrund. Ein Kunst-Kritiker sah das so: „Eher aus der inneren Imagination als aus der Erfahrung äußerer Wirklichkeit geboren, treten seine freien Figurationen als isolierte Phantasiewesen mit anthropomorphem Charakter in Erscheinung. Körperfragmente und vieldeutige erotische Symbole, abstrakte und gegenständliche Elemente, organische und vegetabile Formen verbinden sich in seinen Bildern zu einer gleichermaßen fremdartigen wie faszinierenden Einheit.“
Zum Leben des Künstlers:
Die Jugend des Künstlers wurde durch Angst und Tod bestimmt. Sein Vater wurde als Mitglied der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ in Berlin ermordet, seine Mutter starb bei einem Bombenangriff. Die Nationalsozialisten steckte den damals 15 Jährigem in ein Jugend-Konzentrationslager, danach musste er in einer „Bewährungseinheit“ an die Ostfront und geriet in russische Gefangenschaft.
Nach dem Krieg studierte von 1946 bis 1947 an der Meisterschule für das deutsche Handwerk in Bielefeld, danach bis 1950 an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Küchenmeister lebte lange Zeit in Paris und in der Normandie.
Er feierte seinen internationalen Durchbruch auf der Documenta III – 1964 – in Kassel. In Deutschland lehrte Rainer Küchenmeister bis 1993 als Professor an der Kunstakademie Karlsruhe.