Juan Alcalde – ein großer Name in der spanischen Kunstszene. Jüngst erwarb das Königshaus auf der Kunstmesse „Arco“ in Madrid vier Bilder von Juan Alcalde, der inzwischen 97 Jahre alt ist – und von dem es nur noch wenige Werke auf dem Kunstmarkt gibt. UnserePrivat-Galerie „Can Daifa“ hat das Glück, Bilder des Künstlers zu besitzen. Dies verdankt die Galerie der langjährigen Freundschaft des Künstlers mit Galeristin Doris Hardt.
Juan Alcalde gehörte zu den Künstlern der „Spanischen Schule in Paris“. Es waren Maler und Bildhauer, die nach dem Spanischen Bürgerkrieg und dem darauf folgenden Faschismus Francos aus Spanien nach Paris flohen. Bei Alcalde war es besonders dramatisch. Nach seinem Kunststudium in Madrid wurde sein Bruder von Faschisten auf offener Straße erschossen. Ihm blieb nur die Flucht.
In Paris traf Juan Alcalde andere spanische Intellektuelle: den späteren Literaturpreisträger José Cela, den weltgrößten Pantomimen Marcel Marceau –und auch auf Pablo Picasso. Juan Alcalde erinnert sich schmunzelnd an die Begegnungen mit dem großen Picasso: „Wir haben zusammen im Hotel der Immigranten Teller abgewaschen…“ Sie brauchten Geld zu Überleben und um Farbe zu kaufen.
Auch inspiriert wurde der damals junge Maler Alcalde vom seinem großen Vorbild. So sind erinnern seine frühen Werke, wie seine Stillleben an den frühen Picasso, und auch spätere Arbeiten wie die Städteansichten oder die Szenen von Zirkus und Stierkampf zeigen den Einfluss Picassos.
Doch anders als Picasso verließ Juan Alcalde bei seinen Gemälden nie ganz die Gegenständlichkeit. Er prägte seinen ganz besonderen Stil. Seine Bilder von Städten sind oft streng, fast grafisch gestaltet und beschränken sich auf das Wesentliche. Der Kunstkritiker José Alma schreibt über Alcaldes Werke: „Mit der Seele dieses Künstlers sieht man, wie die Kunst den Menschen beschützt, wie sie seine Seele reinigt und alles Beiwerk eliminiert.“
Im Gegensatz zu seinen Stadtbildern sind Juan Alcaldes Werke vom Zirkus und besonders vom Stierkampf wuchtig und voller Dramatik. Er bringt den Kontrast zwischen der animalischen Kraft des Stiers und der Eleganz des Stierkämpfers fast dramatisch auf die Leinwand – und nicht immer ist es der Torero, der Sieger bleibt.